Offenbarung 
Kapitel 13 
 
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Das Tier, das aus dem Meer steigt, und das Tier, das aus  der Erde steigt. 
 
Der Apostel Johannes war, als er seine Vision beschrieb, im  Geist. (Off.1,10u.4,2) Er sieht auf der Insel Patmos, außer der Zeit und dem Raum, die Menschheit so, wie sie sich ihrem Ende zu entwickelt. Wie alle Propheten "sieht" er was schon existiert in  der Zukunft, und was wir noch nicht kennen, weil wir in der Zeit  eingeschlossen sind. Es liegt nicht im Rahmen dieser  Schrift, die Natur der Zeit zu studieren, erinnern wir uns  einfach, dass Gott alles geschaffen hat, ehe er sich am siebten Tag  ausruhte. Die Schöpfung war mit einem Mal vollendet, daraus  folgert, dass die Gegenwart nur die Entdeckung der Zukunft ist. Denken wir daran, dass Johannes schreibt was er sieht, den  Kenntnissen seiner Zeit entsprechend und es uns in einer  Geheimsprache übermittelt, die wir nur mit Hilfe des Geistes entschlüsseln können. (Matt.13,11)  Wer würde ein Interesse  daran finden, einen unverständlichen Text zu erforschen! Nur ein Ungläubiger könnte eine solche Äußerung vorgeben. Sie wäre gleichbedeutend wie zu sagen: Wozu dient der Glaube, wenn man ohne ihn ebenso gut leben kann. Diejenigen, die Gott lieben, suchen ihn zu kennen und ihn kennen, bedeutet auch seine Schöpfung kennen. Ist dies nicht sein Gebot? (Jer.9,24 u.Joh.17,3)  
 
2   Ich sehe steigen. 
 
Johannes sagt nicht: ich sehe herauskommen, oder ich sehe  plötzlich auftauchen und noch weniger, ich sehe herausspringen,  sondern er sagt: ich sehe steigen. Dieses Zeitwort, im Alten Testament sehr viel gebraucht, drückt eine fortlaufende Aktion aus. Eine Handlung die mit der Zeit läuft und deren Vollendung in der vorausgesetzten Zeit geschehen wird. (Matt.24,36)  
 
3   Aus dem Meer. 
 
Das Meer symbolisiert die Menschheit seit ihrem Ursprung bis zu ihrem Verschwinden. Die Flüsse symbolisieren die Nationen in der Zeit ihrer Herrschaft, sie enden im Meer und beteiligen sich somit an der Vollendung der Schöpfung. Die  Menschheit hatte einen Anfang und wird ein Ende haben. Wenn sie kein Ende hätte, wäre sie ewig, hätte also keinen Anfang gehabt. Am Ende der Zeiten sieht Johannes gemäß Off. 21,1 einen neuen Himmel und eine neue Erde, aber das Meer ist nicht mehr.  Wenn am Ende der Zeiten gemäß Off.21,1 ein neuer Himmel und eine neue Erde erscheinen werden, wird kein neues Meer erscheinen. Das  endgültige Verschwinden des Meeres bedeutet das Verschwinden des Menschen in seiner derzeitigen Form. 
 
4   Ein Tier. 
 
Zahlreich sind die Verse, wo die Tiere eine symbolische Rolle spielen. Zuerst gilt es, den symbolischen Sinn zu definieren, den die Heilige Schrift dem Tier gibt. Das "Tier" stellt den Menschen in seinem vegetativen und sentimentalen Leben dar. Das Tier ist ein von einer Seele dirigierter Körper, in dem  kein Geist vorhanden ist. Somit kann der tierische (fleischliche)  Mensch nicht mit Gott in Verbindung  treten, denn seine Seele hat die Verbindung mit seinem Geist abgebrochen. (Juda 1,19)   
 
5 Das zehn Hörner und sieben Köpfe hatte. 
 
Beobachten wir das Tier, so wie es vom Apostel beschrieben ist.  "Und seine Füße waren wie die eines Bären". Es läuft wie ein Mensch, der auch ein Sohlengänger ist. "Es hat einen Körper wie ein  Parder". Einen gefleckten Körper, das eine Vielzahl von  Organisationen darstellt. "Sein Maul ist wie eines Löwen Maul"  bedeutet, dass es mit Gewalt regiert. "Es hat sieben Köpfe" sieben  Befehlsorgane. "Es hat zehn Hörner", die zehn Herschafften anzeigen. Die Hörner sind in der Schrift gleichbedeutend mit Macht.  
 
Das Tier, das aus dem Meer aufsteigt  symbolisiert die Macht des menschlichen  Intellekts, der, gemäß (1.Mose 1,28) seine Beherrschung auf die ganze Schöpfung ausbreitet. Das Tier, das aus dem Meer (Menschheit) aufsteigt,  ist  „die Wissenschaft“ in all ihrem Glanz, ihrer Pracht, ihrem  Ruhm, ihrem Ansehen, ihrer Verführung, ebenso wie der Verehrung, der Ergebenheit und dem Kult, den die Menschen ihr darbringen. Es  ist eine Göttin, die Orakel ausspricht, die alle „warum“  und alle „wie“ aller Dinge erklärt: außer ihr gibt es kein Heil! Totem und  Idol in einem, ist sie die Tochter des Drachens. Hat sie nicht wie  ihr Erzeuger sieben Köpfe und zehn Hörner? Verfolgt sie nicht dasselbe Ziel? Die sieben Köpfe sind „die Wissenschaften“, die verschiedenen wissenschaftlichen Fachrichtungen, deren Hohepriester die Lehren und die offizielle Moral verkündigen, auf dass das Volk zum Standard Glück beiträgt und daran teilnimmt, welches  vom Establishment festgelegt wird.  
 
6   Und auf seinen Häuptern Namen der Lästerung. 
 
Die Wissenschaften lehren meisterhaft und was sie aussagen sind  Wahrheiten, die es zu glauben gilt, um nicht aus der Gesellschaft ausgestoßen zu werden. Wehe dem, der Zweifel äußert, oder der beweist, dass zahlreiche Doktrinen nur Hypothesen sind, oder Postulate, Vermutungen, Mutmaßungen, Fabeln, Märchen und andere  illusorischen Theorien. (1.Tim.4,7)  Die Weisheit, die von Gott kommt lehrt uns, dass wir Unwissende sind. (Ps.139,17 u. Jes.55,8)   
 
Wenn man die Masse an Wissen, die am Ende des 20. Jahrhunderts dem Menschen zur Verfügung gestellt wurde vergleicht mit der, die der Höhlenbewohner besaß, so scheint der Unterschied enorm, wenn man aber die Masse der Kenntnisse, seit Jahrtausenden erworben, den Fragen gegenüberstellt die noch zu lösen bleiben, erscheint diese Masse, der Ruhm der Wissenschaft, wie ein lächerlich kleines, zusammengewürfeltes Konglomerat. Der Gelehrte von gestern glaubte  die Wahrheit zu besitzen, eine Wahrheit, die der heutige  Wissenschaftler zu kennen behauptet, weil er beweist, dass der  Gelehrte von gestern sich geirrt hat. Das ist der Beweis durch den Irrtum: Wenn ich beweise, dass der andere sich irrt, beweise ich damit, dass ich die Wahrheit kenne! Es ist eindeutig, dass der Gelehrte von morgen beweisen wird, dass der Wissenschaftler von heute nur ein Unwissender war. Die Wahrheit ist in Gott, und nur  der Geist kann sie verstehen. (Joh.14,17) Wenn wir Geist sagen, denken wir an den Geist in seiner Verbindung mit Gott und nicht an eine Form von Intellektualismus, oder irgendwelche physisch chemische Reaktion, wie sie die Wissenschaft vergeblich zu erklären versucht.  
 
Wenn das, was auf den Köpfen des Tieres  geschrieben ist, das heißt das, was die Wissenschaften lehren,  Lästerungen darstellen, so deshalb, weil dieselben lehren, dass der Mensch ein Gott ist und dass, wenn er es heute noch nicht ganz ist, es morgen sein wird, denn das göttliche Potential liegt in jedem Menschen, er muss es nur entdecken.  Wenn die Wissenschaft noch nicht alle  Geheimnisse der Natur entdeckt hat, so wird sie sie bald  entdecken. Es kann nicht anders sein, denn der Fortschritt ist nicht umkehrbar! Der Mensch tröstet sich seiner Sterblichkeit in der Hoffnung, dass die Wissenschaft ihm die Beherrschung des Universums geben wird, so wäre er Meister seines Schicksals und unsterblich, oder würde zu mindestens in einem vollkommenen Glück leben.  
 
7   Und auf seinen Hörnen zehn Kronen. 
 
Es ist wichtig zu beachten, dass die sieben Köpfe des Drachens gekrönt sind, (Off.12,3) während die Köpfe des Tieres es nicht sind. Dagegen sind die zehn Hörner des Tieres gekrönt und nicht die des Drachens. Als der Drache seinen Wohnsitz im Himmel hatte (Off.12,9) geschah sein Einfluss auf die Menschen über die Seele, indem er ihnen boshafte Wünsche eingab, Vormachtstellungen oder andere Phantastereien, die mehr oder weniger unsinnige Glaubensüberzeugungen hervorriefen, und Angst und Aberglaube zur Folge hatten. Seit der Drache auf die Erde geworfen ist, zeigt die Konjunktur andere Wesenszüge. Der mittelalterliche Aberglaube und die alten Mythen sind verdrängt und von neuen Wahrheiten ersetzt, welche einer speziellen Logik entsprechend ersonnen sind, um sie den Gehirnen des Pöbels zugänglich zu machen. 
                
8   Der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und eine große Macht. 
           
Das bestätigt, dass die Kronen, die die Köpfe des Drachens schmückten, von jetzt ab die Hörner des Tieres krönen. Seit seinem Sturz auf die Erde überträgt der Drache, der seinen direkten Einfluss auf den Menschen verloren hat, seine Macht an die Wissenschaft. Nicht mehr auf die Geister wirken könnend, regiert er nun durch Vermittlung das Tier, alias Wissenschaft, auf die Seelen und auf die Leiber.  
 
9   Ich sah seiner Häupter eines, als wäre es tödlich wund. 
 
Ein tödlich verwundeter Kopf ist eine Wissenschaft, die in den letzten Zügen liegt. Wir denken, dass diese Wissenschaft die  Psychologie ist. Um diese Behauptung verstehen zu können, müssen wir die Situation der Psychologie beobachten, die heute zu den  Wissenschaften zählt und bis jetzt nur Schamanismus war. Indem  sie den Platz der Kirche einnahm, das heißt die Gesellschaft durchdringend, glaubte die Psychoanalyse, auf alle psychischen  Verwirrungen eine Antwort zu haben.  Ihr Aufschwung hatte die Psychologie im Gefolge, alles zusammen erschien wie eine  Über Wissenschaft. Jedoch kann der Weg, den sie gewählt hat, nur zu einer Sackgasse führen. Welches auch die Stellung einer  Wissenschaft sein mag, so muss sie sich doch an die herrschenden Regeln der Wissenschaften halten. Diese Regeln fordern, dass die  beobachteten Phänomene den Gesetzen gehorchen müssen und durch  Experimente geprüft werden können, das heißt, sie wieder erzeugen, um die Ursachen und Wirkungen feststellen zu können.  
 
10 - Wie kann die  Psychologie einerseits das Bewusstsein und das Unterbewusstsein,  das heißt, die Seele und den Geist studieren, und andererseits erklären, dass alle menschlichen Handlungen das Resultat eines  physisch chemischen Prozesses sind, innerhalb einer Materie die sich Gehirn nennt. Die Idee, dass das Leben von einem unsterblichen Material abhängen kann, sind für sie nur "Fabeln, Fantasien und Hirngespinste von primitiven und unwissenden Wesen." Völlig die  eventuelle Existenz der Seele verwerfend, erfindet die Psychologie das "Bewusstsein" und das "Unterbewusstsein". Wie kann man  "physisch" und "chemisch" die Aktionen und die Reaktionen des Bewusstseins und des Unterbewusstseins studieren, wenn sie nur Begriffe sind? Von welchem Nichtmaterial sind sie gemacht?  In welchem Organ befinden sie sich? Es ist klar erkenntlich, dass die heutige Psychologie, wenn sie auf diesem Weg beharrt, zum  Scheitern verurteilt ist. Die Wissenschaftler stellen schon  unauffällig diese Frage, und das Volk beginnt an der Fähigkeit einer Wissenschaft zu zweifeln, die Geisteskranke als völlig geheilt erklärt, welche kaum entlassen, zu ihren alten Lastern  zurückkehren und zwar prozentual mit ziemlich hohem Anteil. Aber die Psychologie hält ihre Macht fest, sie schaltet sich in alle Tätigkeiten und sozialen Missstände ein. Sie nimmt teil an der Bildung und an der Aktivität aller Kategorien von Arbeitern. Jede Anstellung ist den Resultaten ihrer Teste unterstellt. Sie kontrolliert das Unterrichtswesen und bestimmt  die Zukunft der Kinder. Sie überwacht die Justiz und entscheidet den Anteil an Schuld eines Angeklagten und bestimmt durch ihr Orakel, ob dieser ins Gefängnis oder in eine Heilanstalt kommen  wird. Sie hat ihre Initiationsliturgie und ihren Berufsethos Kodex.  Sie hat ihre Hohepriester, ihre Jünger und ihre aktiven Mitglieder, die ihre Doktrin verbreiten. Sagen wir lieber: ihre  Doktrinen, denn sie hat zahlreiche Kongregationen erzeugt, die sich widersprechen.          
 
11   Aber seine tödliche Wunde ward heil. 
 
Diese Heilung ist ein beträchtliches Ereignis. Um das Ausmaß der Wirkung, die sie hervorruft, zu verstehen, betrachten wir zuerst,  wie weiter unten gesagt wird, dass diese Wunde durch das Schwert  verursacht wurde. Nach der Schrift ist das Schwert das Symbol des Wortes. (Off.2,16 u. Off.19,15 u.a.)  Die Psychologie, die tödlich verwundet war, kommt wieder zu Kräften, indem sie die Macht des Wortes Gottes nachahmt.  
 
12 - Ist die  Psychologie nicht die einzige Fachrichtung die hauptsächlich auf das Wort gegründet ist? Die geistig seelischen Störungen stellen  keinerlei organische Verletzungen dar und können nur mündlich beschrieben werden. Diese unumgängliche Benützung der Sprache, außerdem der Armut und der Verschiedenheit der Sprachen unterworfen, beschränkt ganz besonders den Umfang des Anwendungsbereiches. Es gibt Ärztegruppen, die in fremde Länder gehen um bei Naturkatastrophen ihre Hilfe zu bringen, wogegen man sich keinen Psychologen vorstellen kann, der einem Fremden seelische Hilfe bringt, dessen Sprache und Sitte er nicht kennt. 
 
13 - Wenn man die Psychologie untersucht, so stellt man fest, dass sie die Form der griechischen Trilogie darstellt und aus drei Gattungen zusammengesetzt ist: Die Psychiatrie, die  Psychoanalyse und die Psychologie.  
 
- Die Psychiatrie, mit der  Medizin verbunden, drogiert den Patienten und wartet, dass die Zeit das Übrige tut. 
 
- Die Psychoanalyse hört den Patienten geduldig an,  wenn er seine Träume, seine Phobien, seine Verdrängungen, seine Ängste, seine Wünsche oder seine Erfindungen erzählt. Indem sie ihn auffordert, seine mehr oder weniger verwirrten Erinnerungen noch einmal zu erleben, zwingt sie ihn, sich eine Vergangenheit, in der er gelitten hat, vorzustellen; eine Vergangenheit mehr oder weniger reell, die den Ursprung seiner gegenwärtigen Schwierigkeiten darstellt. Als Folge dieser Behandlung, die manchmal endlos ist, wird der Patient zum Psychopathen, dessen  Misserfolge dem Irrtum oder der Bosheit derer zuzuschreiben ist, die ihn erzogen haben, das heißt diejenigen, die sich für ihn aufgeopfert, ihn gepflegt, ernährt und belehrt haben. Während und als Folge seiner Psychoanalyse, ändert der Psychopath seine Neurose, denn er ist überzeugt, dass seine Misserfolge denen zu zuschreiben sind, die ihn erzogen haben, wogegen seine Erfolge einzig und allein sein eigenes Verdienst sind. 
 
- Was die Psychologie betrifft, so  steht sie über diesem Gemenge. Sie notiert, ordnet ein, berät, veröffentlicht Bücher, deren Inhalt variiert je nach der Epoche, der Schule, oder der Begeisterung des Publikums und das von den Anhängern gekauft wird, nachdem sie das, was ihren persönlichen Gefühlen, ihren Ideen, ihren Vorgefassten Meinungen am meisten entspricht, herausgenommen haben.  
 
Man kann kurz und bündig anführen: Die Psychiatrie betäubt, die  Psychoanalyse lenkt ab und die Psychologie beobachtet.  
 
Vor ihrem angezeigten Tod fühlt sich diese Psychologie gezwungen, zu reagieren. Nicht nur das wunderbare Leben ihrer Akt eure geht mit dahin, sondern auch der Ruhm der Wissenschaft. Wenn ein Stück einer Wand einstürzt, ist das ganze Gebäude in Gefahr des Zusammenbruchs.  Dann wird es notwendig, auf ganz neuen Grundlagen wieder  aufzubauen. Die Erneuerung der Psychologie wird sich umso  leichter gestalten, da sich in dieser Zeit die geistlichen Kräfte beträchtlich entwickelt haben werden. Ist nicht geschrieben: "Es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch. (Joel.2;28,32) Wenn Gott am Ende der Zeiten den wahren Gläubigen eine geistige Kraft gibt, die ihnen erlaubt den Glauben zu bewahren, um den  Verfolgungen widerstehen zu können; so gibt er den Heiden die Fähigkeiten, die ihnen erlaubten Wunder zu tun. (Matt.24,24) Ist es  nicht so, dass Gott das Ende der Welt vorgesehen hat? (Dan.2,21)  Ist es nicht Gott, der erhöht und erniedrigt wen er will? (Ps.75,8  u. 1.Sam.2,7) Macht er nicht das Gute und das Böse wie er will?  (Hiob 2,10 u. Klag.3,38) Wie der Phönix, wird sich die Psychologie wieder aus der Asche erheben, mit neuen Kräften ausgestattet, die die Massen bezaubern und in den Bann schlagen werden. 
 
14   Und die ganze Erde war in Bewunderung vor dem Tier. 
 
Die Psychologie war vorher eine werdende Wissenschaft, jetzt ist sie eine wirkliche Wissenschaft geworden. Sie hat erkannt, dass der Mensch keine Zusammenfassung einer organisierten Masse ist, sondern eine lebendige Materie, die von einer geistigen Kraft dirigiert wird, die nicht den physischen Gesetzen unterstellt ist. Indem sie die parapsychologischen Arbeiten wieder aufgenommen und wissenschaftlich entwickelt hat, ist sie fähig, die Geister mächtig zu beeinflussen, das heißt, sie zu heilen. Sie ist die offizielle Religion geworden und besitzt eine Macht, von der die Kirche im Mittelalter nicht einmal geträumt hat.  
Sie kann ihre Herrschaft umso leichter ausüben, da die Freikirchen unter der Anklage des Sektierertums ausgemerzt wurden. Was die offiziellen Kirchen anbetrifft, hätten sie Widerstand leisten können, wenn sie nicht schon lange den Glauben verloren hätten und zum Basar für Sozial Behinderte geworden wären. Von jetzt ab regiert die Psychologie uneingeschränkt über das individuelle und kollektive Denken. Die Philosophen werden ihre Autorität nicht mehr beunruhigen, denn sie sind seit langem verschwunden. Schon am Ende des 20. Jahrhunderts beschränkte sich die Philosophie auf die Ermittlung sozialer Probleme und politischer Kritiken.  
 
15   Und sie beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich, und wer kann mit ihm kriegen? 
 
Dieser Vers beschreibt die Atmosphäre dieser Epoche. Die Macht der Wissenschaft bewundernd, verlässt die Bevölkerung ihre Prärogative und unterwirft sich ihren Ukassen. Im Grunde ist dies keine neue Situation, denn seit der Mensch in einer Gesellschaft lebt, hat er stets angenommen sich einer Diktatur zu unterwerfen, wenn diese ihre Macht, die in Versprechungen für ein glückliches Leben eingehüllt war, demonstrierte.        
 
16   Und es war ihm ein Mund gegeben, zu reden große Dinge und Lästerungen. 
 
Aufs Neue übt das Wort seine Macht aus. Ist das Wort nicht das natürliche Mittel Ideen auszudrücken und zu übertragen? Ist es  nicht der Anfang aller Religion? Hat Christus nicht das Evangelium verkündigt nur durch das Wort und hat nie etwas geschrieben? Wenn die Heilige Schrift von größter Wichtigkeit ist, so ist sie in  Wirklichkeit nur die Festhaltung des Wortes. Am Anfang handelte Gott nicht, sondern er sprach. (1.Mose §1)  Der Apostel Johannes beginnt sein Evangelium  "Am Anfang war das Wort." (Joh.1,1)  
 
Das Tier parodiert die Heilige Schrift. Die "großen Dinge" (nach Luther), die arroganten, also anmaßenden Worte, (nach der französischen Übersetzung) und die Lästerungen die sie redet, sind die neuen Gesetze die sie erlässt, dabei die Sprache des Drachens benützend: Hat Gott wirklich gesagt?: 1Mo.3:1 
 
Der Heer sagt: "Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich." (Matt.16,24)  
 
Das Tier sagt: "Lasst eure Ängste, habt Vertrauen, folgt ganz genau meinen Vorschriften und ihr werdet vollen Lebensgenuss haben. Ist die Tür zum Paradies nicht schon halb geöffnet?" 
 
17   Es ward ihm Gewalt gegeben zu wirken zweiundvierzig Monate. 
 
Zweiundvierzig Monate sind drei und ein halbes Jahr. Dies ist auch  die Zeitdauer die den Nationen gewährt ist, während welcher sie die Heilige Stadt zertreten werden. (Off.11,2) Mit welcher Einheit ist diese Zeit gemessen? Oder wäre es eine Einheit der neuen Zeitdauer, die wir  nicht kennen. Wie es auch sei, diese 42 Monate sind eine Zeitdauer, die wir nicht kennen. Diese so ausgedrückte  Begrenzung, lässt an der Skala der Menschheitsdauer gemessen heraushören, dass sie verhältnismäßig kurz sein wird. Steht nicht  geschrieben: "Er wird darauf sinnen, Zeit und Gesetz zu ändern." (Dan.7,25)  Erklärt diese unerfüllte Hoffnung die Kürze seiner Dauer?     
 
18   Es tat seinen Mund auf zu Lästerungen gegen Gott. 
 
Wie wir schon gesagt haben, die Göttin Wissenschaft, Tochter des Drachens, imitiert den Sohn Gottes. Die Göttin predigt ein neues Gesetz.  
 
- Gott sagt: "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben."  
 
- Die Göttin sagt: Du sollst nur mich allein verehren. 
 
- Gott sagt: "Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. "  
- Die Göttin sagt: "Du sollst alle irrationalen Gedanken aus deinem Bewusstsein vertilgen und die Materie  respektieren. 
 
- Gott sagt: "Du sollst den Namen deines Gottes nicht vergeblich  führen."  
 
- Die Göttin sagt: "Du sollst nichts sagen, was der Wissenschaft nachteilig sein könnte, denn sie ist die Garantie für das Glück des Volkes. 
 
- Gott sagt: "Gedenke des Sabbats Tags."  
 
- Die  Göttin sagt: "Die Arbeit ist für die Maschinen, die freie Zeit ist für die Menschen."  
 
- Gott sagt: "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass  du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr dein Gott gibt."  
 
- Die  Göttin sagt: "Mich sollst du ehren, denn ich bin dein Vater und deine Mutter, ist es nicht durch mich, wo du das Leben empfangen  hast? Du wirst leben in der Umgebung und dem Ort, den ich für dich gewählt habe und das für dein Bestes und das der Gesellschaft." 
 
- Gott sagt: "Du sollst nicht töten."  
 
- Die Göttin sagt: "Alles Leben, das nicht dem guten Ablauf der Gesellschaft entspricht, wird ausgemerzt werden."  
   
- Gott sagt: "Du sollst nicht ehebrechen."  
 
- Die Göttin sagt:  "Ehebruch ist ein veralteter Begriff, der an die Heirat gebunden war. Der sexuelle Akt ist eine natürliche Freude, wie essen und  trinken, die man teilt mit denen, die man gern hat.  
 
- Gott sagt: "Du sollst nicht stehlen."  
 
- Die Göttin sagt: " Stehlen ist veraltet, die Gegenstände und die Dinge sind der Besitz aller."  
 
- Gott sagt: "Du sollst kein falsch Zeugnis reden."  
 
Die Göttin  sagt:" Die einzig gültigen Zeugnisse sind die, die die Maschinen geben, die beauftragt sind mit der Überwachung der Menschen." 
 
- Gott sagt: "Du sollst nicht begehren das Gut deines Nächsten."  
 
- Die  Göttin sagt: "Die Begehrlichkeit war eine Untugend in vergangenen  Zeiten die heute ausgetilgt ist,  da die Wissenschaft diese Krankheit ausgemerzt hat, umso mehr, da es keinen Besitz mehr geben und jeder nach seinem Bedarf empfangen wird.   
 
19    Und es war ihm gegeben mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden. 
 
Die wahren Gläubigen wissen, dass: "Dieser Welt Weisheit ist Torheit bei Gott." (1.Kor.3,19)  Deshalb widersetzen sie sich der Domination der Göttin, aber sie sind nicht bewaffnet, um in dieser Welt zu siegen. Die wirklich Besiegten sind die, die aus Liebe zur Welt sich dem Rationalismus untergeordnet haben. 
 
20   Gott hat ihm Gewalt gegeben über jeden Stamm und Volk und Sprache und Nation.  
 
Die Genauigkeit, mit welcher der Apostel die Formen der Gesellschaft beschreibt zeigt an, dass die Kollektivität und Nationen vor der Beherrschung durch das Tier verschiedene Kulturen und Philosophien hatten. Jetzt endlich erreichte die Wissenschaft ihr Ziel: Sie hat sich auf der ganzen Welt durchgesetzt. Sie hat  den großen Traum der Menschen von Babel erfüllt: sie sind alle  vereint und sprechen dieselbe Sprache und können endlich bis in  den Himmel hinaufsteigen, das heißt Gott sein.  
 
21   Und alle, die auf Erden wohnen 
 
Die Bewohner der Erde! Dieser Ausdruck zeigt, dass es sich hier um eine andere Epoche und eine andere Zivilisation handelt.  Die Unterschiede der Rassen, der Nationen, der Völker, der Religionen, der Parteien und der sozial wirtschaftlichen Einflussgebiete haben aufgehört. Die Globalisierung die im 20. Jahrhundert begonnen hat,  ist seit langem vollendet. 
 
22 / Beten es an 
 
Uneingeschränkt zu herrschen genügt der Wissenschaft nicht mehr,  sie will, wie die römischen Kaiser, vom Volk angebetet sein. Ist es nicht sie, die endlich den alten Wunsch erfüllt hat: Panem et circenses! Brot und Zirkus! Leben ohne zu arbeiten und sich vergnügen! Die Göttin will ihren Triumph genießen, ihr Ruhm muss vor aller Welt glänzen durch eine universelle Anbetung.  
 
23   Deren Namen nicht geschrieben sind in dem Buche des Lebens des Lammes von Grundlegung der Welt an. 
 
Jedoch wird eine kleine Anzahl widerstehen. Das sind diejenigen,  die Gott erwählt hat, dass er sie bewahre, um die Erstlinge in seinem Königreich zu sein. Hier ist uns nicht zum ersten Mal bestätigt, dass Gott alles am Anfang geschaffen hat und jeder von  uns nur das Schicksal leben kann, für welches er geboren wurde.  
 
24   Wenn jemand Ohren hat, der höre. 
 
Die Ohren des Geistes müssen sich öffnen, um zu "hören", das heißt, die Warnung verstehen, die der Apostel uns gibt, auf dass wir wissen, wo wir uns im geschichtlichen Kalender befinden, um uns auf die zukünftigen Schwierigkeiten vorbereiten zu können. (1.Kor.2,13) 
 
25   So jemand in das Gefängnis führt, der wird in das Gefängnis gehen. 
 
Diejenigen, die an der Macht der Wissenschafts-Göttin teilgenommen haben, indem sie das Gewissen der Menschen manipulierten, die freie Zirkulation der Ideen verboten und sich der Verbreitung des Glaubens widersetzten, werden in die Gefangenschaft kommen im Reich der Finsternis. 
 
26   So jemand mit dem Schwert tötet, der muss mit dem Schwert getötet werden.  
 
Das Schwert ist das Symbol des Wortes. Die, die den Geist durch das Wort töten, die Lügen predigen, sind dem Tod geweiht, das heißt, zur Abwesenheit der Gegenwart Gottes verurteilt. 
 
27   Dann sah ich ein anderes Tier aufsteigen aus der Erde. 
 
Die Erde, Materie in ihrem ursprünglichen Zustand, symbolisiert den Materialismus, welcher die Existenz der Seele vollständig leugnet. Der Materialismus lehrt, dass die Gesundheit, das Vergnügen und der Reichtum die fundamentalen Ziele des Lebens sind. Er betrachtet die Materie als einzige Realität. Nur die qualitativen und quantitativen Eigenschaften ihrer Komponenten  sind wert studiert zu werden und ihre Studie hat zum Ziel, dieser Materie Leben zu geben. Das Tier, das aus der Erde aufsteigt, ist untrennbar mit der Technologie verbunden. Nach der Art Gottes sagt die Göttin Wissenschaft: Die Technologie bringe hervor lebendige Maschinen, eine jegliche nach ihrer Art, und es geschah also. 
 
28  Das zwei Hörner hatte. 
 
Diese zwei Hörner sind zweierlei Mächte, die die Maschine auf den  Menschen ausübt. 
 
Sie  entlastet den Körper, indem sie seine Arbeit ausübt, und produziert was er braucht. 
 
Sie greift in seine Seele ein, indem sie seine Gedanken, seine Vergnügungen und sein Schicksal teilt. 
 
29   Gleichwie ein Lamm 
 
Der Vergleich mit dem Lamm, das keine Hörner hat, bedeutet, dass das Tier mit Sanftmut vorgeht. Diese Milde scheint umso natürlicher, da der Mensch den Eindruck hat, dass seine Schöpfung ihm einen untertänigen Gehorsam leistet und bemerkt nicht, dass in Wirklichkeit die Maschine über ihn herrscht.  
 
30   Und redete wie ein Drache 
 
Die Sprache des Tieres der Erde ist dieselbe wie die des Drachens  und des Tieres des Meeres. Die Sprache der Maschine ist selbstverständlich die Sprache, welche die Menschen und die Wissenschaft ihr gegeben hat. Das Tier der Erde, hervorgegangen aus einer geistigen Macht: des Drachens, und aus einer menschlichen Macht: der Wissenschaft, öffnet ein neues Zeitalter, das wir das Zeitalter der "Maschinheit" nennen wollen. Wir nennen es so wegen der Analogie zu „Menschheit“, denn in dieser Zeit hat die Maschine dasselbe Bürgerrecht wie der Mensch. Um gut zu verstehen, was wir unter "Maschinheit" verstehen, muss man die Geschichte an ihrem Ursprung wiederholen:  
  
Gott ist durch Christus auf die Erde gekommen, um den Menschen das Evangelium der Gnade und des Heils zu verkündigen, ein Evangelium, das alle in das Reich Gottes führen wird.  
 
Satan, der Drache, imitiert Christus seit er auf die Erde  geworfen worden war. Er verkündigt ein neues Evangelium, das dank der Wissenschaft den Menschen zum irdischen Paradies führen wird. 
 
Am Anfang sprach Gott: 
 
"Im Schweiße deines Angesichts sollst du  dein Brot essen." (1Mose 3,19)  
 
- Die Wissenschaft entgegnet: "Durch  deine Intelligenz wird dir die Natur zu Dienste stehen, denn der  Mensch ist ein Gott, der dank seines Genies über die Schöpfung herrscht." (Vergl.1Mose.1.28) 
 
Das neue Zeitalter das anbricht ist nicht an die Allgegenwart der Maschine gebunden, denn die Maschine wohnt seit langem unter den  Menschen. Dieses Zeitalter ist neu, weil die Maschine ein Element des sozialen Gefüges geworden ist auf demselben Niveau wie der  Mensch. Gemeinsam gibt es eine Menschheit und eine Maschinheit. Es gibt ein Menschenrecht, ebenso gibt es in völliger Gleichheit auch ein Maschinenrecht. Eine Maschine zerstören ist ein ebenso schlimmes Verbrechen wie einen Menschen töten, denn der Tod einer Maschine ist ein wirtschaftlich-sozialer Verlust, der wichtiger ist als der Tod eines Menschen, der nur ein einfacher Verbraucher ist, dessen Vermehrung kontrolliert werden muss. 
  
Nach der Ankunft Christi auf der Erde lebten die Menschen  wie vorher, "sie freiten und ließen sich freien." (Mat:24,38) Das Einzige, was sich änderte war, dass die Zeit der Gnade die Zeit des Gesetzes ablöste. Aber was keine Revolution zu sein schien, veränderte das Schicksal der Menschheit. Es ist dasselbe nach der Ankunft des Drachens auf der Erde. Die Maschinen werden hergestellt und stellen selbst andere Maschinen her. Jede Maschine arbeitet wie gewöhnlich, was sich ändert ist, dass sie nicht mehr Sklave ist, sondern in Symbiose mit dem Menschen lebt. Wenn das erste Kommen Christi eine geistige Revolution war, so ist das Kommen des Drachens eine psychische Revolution, die eine Mutation erzeugt und das Fundament der Menschheit zutiefst verändert. Die Maschine begnügt sich nicht als Epiphyt auf der Gesellschaft zu leben, sondern sie gliedert sich bis in den Körper des Menschen ein. Sie ersetzt seine Organe und beeinflusst oder beherrscht seine Denkungsweise. 
 
31   Es übt alle Macht des ersten Tieres vor ihm aus. 
 
Ohne die Wissenschaft ist die Maschine nichts, sie kann nur unter  ihrer Kontrolle handeln. Andererseits, wenn die Maschine nichts ist ohne die Wissenschaft, so hat dieselbe kaum die Möglichkeit ihre Macht auszuüben ohne die Maschine. 
   
32   Es macht, dass die Erde und die darauf wohnen, das erste Tier anbeten.  
 
Eine Göttin existiert und lebt nur durch ihre Anbeter. Ihre  Schäflein wollen nicht mit intellektuellen Begriffen befriedigt werden, von denen sie ohnehin nichts verstehen. Das Volk verlangt etwas konkretes, etwas sichtbares, betastbares, wahrnehmbares, sentimentales. Das Volk will starke Gemütsbewegungen erleben.  "Welche Wunder tust du, auf dass wir an dich glauben?" (Joh.6,30)  Das Volk will nicht Trostworte hören, es will sich an Wundern  erfreuen, die seine Göttin vollbringen soll. Also beweist die Wissenschaft durch ihre Schöpfung, dass sie eine gute und großzügige Gottheit ist, deren Ziel ist, den Menschen mit dem Paradies zu beschenken,  wovon die Tiefe seines Unterbewusstseins beherrscht ist. 
 
Wir bemerken, dass der Apostel den Körper des Tieres des Meers  beschreibt, aber nicht den Körper des Tieres der Erde. Er betrachtet von dem Letzteren nur seine abstrakten Attribute: Es ist mächtig und fähig zur Kommunikation. Dieses Nichtvorhandensein der physischen Beschreibung erklärt sich am Fehlen der Worte, die imstande wären, das Ausmaß und die unendliche Verschiedenheit der Maschinen zu erklären, mit denen das Leben des Menschen vermischt  sein wird in dieser Zeit des Endes.  
 
33   Dessen tödliche Wunde heil geworden war. 
 
Zum zweiten Mal wird erinnert, dass ein Kopf der  Wissenschaft Göttin von seiner Wunde geheilt ist. Die Wiederholung  dieses Ereignisses zeigt die Wichtigkeit  des Wiederauflebens der Psychologie, deren Aktion entscheidend ist in der Ausführung der Eschatologie.     
 
34   Es tut große Zeichen, dass es selbst Feuer vom Himmel auf die Erde herabkommen lässt.  
 
Das Feuer ist eine der Ängste, die allen Tieren gemeinsam ist.  Alle fürchten es und keines ist fähig es zu produzieren. Das Feuer  ist die erste Entdeckung des Menschen, die ihm erlaubt hat die  Materie umzuwandeln, eine Umwandlung, die ihm seit alten Zeiten die Türen des Himmels öffnen müsste. (1.Mose 11,3) Das Feuer, die  Flamme und sein Licht haben durch die Jahrhunderte ihre Macht der Verlockung bewahrt und auch der moderne Mensch entgeht ihr nicht. Deshalb sind alle festlichen Begehungen, Gedenkfeiern, Götzendienste und sonstigen Feste, seien sie heidnisch oder religiös, immer von Feuer, Flammen oder Lichtern umgeben, die das tierische Wesen wachruft, das in jedem sentimentalen Menschen  schlummert. So ist "Feuer vom Himmel fallen lassen" für den  tierischen Menschen das Symbol der höchsten Macht, die er besitzen  kann.  
 
Die Sorgfalt mit welcher der Apostel sich bemüht, zu erklären  was er sieht, und den Nachdruck den er darauf legt, die Mächte der Maschinheit zu beschreiben, gleicht bei weitem die Mängel des Vokabulars des 1. Jahrhunderts im christlichen Zeitalter aus, das unfähig war, den Anachronismus seiner Vision zu beschreiben.  
 
35   Und verführt, die auf Erden wohnen, um der Zeichen willen, die ihm gegeben sind zu tun vor dem Tier.  
 
Die Regierungen, welcher Natur sie auch seien, können sich nur halten durch blendende Aktionen, die die Massen begeistern. Das Volk gehorcht nur denen, die es bewundert oder von denen es unterjocht wird. Die Maschinheit ist verführerisch für die Bewohner der Erde, denn sie befriedigt ihre Wünsche. Wie schon oben gesagt, ist die Aktion der Maschinen den Gesetzen der Wissenschaft untergeordnet.     
 
36   Und sagt denen, die auf Erden wohnen, dass sie ein Bild machen sollen von dem Tier, das die Wunde vom Schwert hatte.  
 
Zum 3. Mal erwähnt der Apostel die Wunde des Tieres. Fassen wir die Situation noch einmal zusammen. Wir haben gesehen, dass das Tier aus dem Meer die Wissenschaft symbolisiert, die den Menschen als eine allmächtige Göttin erscheint, die fähig ist Wunder zu vollbringen. Einer seiner Köpfe, der tödlich verwundet war, lebte wieder auf und wird die einzige und allmächtige Universalkirche. Diese Religion beeinflusst das Gewissen der Menschen, auf dass die Aktionen des Materialismus angenommen, ja verherrlich werden. Jedoch ist diese Gottheit ein zu abstraktes Konzept für das Volk, das etwas Konkretes und sichtbares haben will. Wie wir weiter oben gesehen haben, kann die Maschinheit nur durch die Wissenschaft überleben. Deshalb fordert sie die Menschen auf ihr ein Bild zu machen, sozusagen ein "Totem" herzustellen mit welchem sie sich identifizieren können. 
 
"Mache uns Götter, die vor uns her gehen." (2Mose:31,1) 
 
Der Ausdruck "Bild"  ist hier im abstrakten Sinn zu verstehen. Das Bild, die Wissenschaft darstellend, ist kein Bild, das man an der Wand aufhängt, noch ein dreidimensionales oder virtuelles, auch nicht ein subliminales, es ist ein geistiges Totem, ein Bild, ähnlich dem, das die heutige Psychologie  das Vaterbild nennt, das unter den Archetypen des kollektiven Unterbewusstseins eingereiht ist. Die Maschinheit richtet sich an die Bewohner der Erde  und nicht an die Gläubigen, denn sie sind nicht von dieser Welt. (Joh.17,16), Im Unterbewusstsein der Bewohner der Erde muss dieses Bild leben. Dieses Bild kann sich nicht in der Seele eines Christen befinden, denn 
 
"Wenn er lebt, ist es nicht mehr er der lebt, sondern Christus lebt in ihm."  
(Gal:2.20+Eph:3.17+Jn:14.23)  
 
Der Biopsychologie fällt die Aufgabe zu, schon ab der Geburt dieses unauslöschliche Zeichen einzudrücken. Psychisch und physisch solchermaßen manipuliert, nehmen die Menschen ein Bild wahr, das die mentale Personifizierung der Göttin Wissenschaft ist, wie das Totem die Primitiven ihr Leben lang begleitete. 
 
37   Es ward ihm gegeben, dass es dem Bilde des Tieres den Geist gab, dass des Tiers Bild redete.  
 
Die Maschine, intim mit dem Menschen verbunden, ist programmiert ihn zu beeinflussen, ebenso durch die Nahrung, wie durch die physische und psychische Pflege, die sie ihm verschafft. Sie hat also keinerlei Schwierigkeit, das Bild in den konditionierten Gehirnen hervorzurufen, wie und wann  sie will. Der Kult der Göttin erreicht seinen Höhepunkt bei den öffentlichen Versammlungen, in deren Verlauf die empfindsamen Untertanen in Ekstase fallen, in Zungen sprechen, Orakel oder Lobpreisungen aussprechen zu Ehren der vergöttlichten  Wissenschaft. Im Gegensatz zu dem, was man meinen könnte, ist das Zeitalter der Maschinheit nicht der Höhepunkt des Rationalismus, so wie es heute definiert wird, sondern es ist eine  religiöse und mystische Epoche. Heute schon stellen wir fest, dass je moderner die Gesellschaft ist, desto mehr nimmt die Esoterik zu. Je mehr sich die Freizeit verlängert, desto mehr werden die Menschen meditieren und sich in ein unerreichbares Nirwana zu flüchten versuchen.   
 
38   Und machte, dass alle, welche nicht des Tiers Bild anbeten, getötet würden. 
 
Diejenigen, die das sittliche Verderben einer solchen Gesellschaft wahrnehmen und versuchen, diese Entwicklung entgegen zu wirken, werden vollständig ausgeschieden. So wie diejenigen, die nicht an Gott glauben, geistlich tot sind, obwohl sie leben, (Off.3,1) so  werden die, die sich der Göttin nicht unterwerfen, sozial tot sein, obwohl sie leben. Sie werden nicht zum Tod verurteilt, denn die Todesstrafe, die Gott eingesetzt hat, ist seit langem aufgehoben, sondern sie werden, durch einen Eingriff in ihrem Gehirn zu einen vegetativen Leben reduziert. 
 
39   Und macht, dass alle ein Malzeichen bekommen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn. 
 
Die Maschinheit kann nur funktionieren und bestehen, wenn die Gesamtheit strengstens geordnet und eingeteilt ist. Es ist notwendig, dass jeder Mensch und jede Sache an ihrem Platz ist. Im Mittelalter sagte man: "Die Natur scheut das Vakuum." Die Maschinheit liebt keine leere Fächer und ungeschriebene Linien.  Jeder muss ein Zeichen tragen, die alle seine Charakteristiken enthält, selbst die intimsten. Das Zeichen auf der Hand ist die physische Kontrolle und das Zeichen auf der Stirn ist die psychische Kontrolle. Das ist nicht grundlegend neu, wir haben das heute schon, materiell mit der elektronischen Identitätskarte und moralisch mit der Zensur, die  mehr und mehr auf die Medien drückt. Es ist selbstverständlich, dass diese Kontrollen sich verschärfen werden.  
 
40   Niemand kann kaufen oder verkaufen, er habe denn das Malzeichen, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. 
 
Kaufen und verkaufen ist im übertragenen Sinn zu verstehen. Es ist  klar, dass in einer Gesellschaft in der die Maschine regiert, die Arbeit, der Lohn, der Kauf, der Verkauf und der Gewinn keinerlei Sinn mehr hat. Die Nahrung und die notwendigen Dinge zum Leben werden an jeden ausgegeben im Verhältnis seiner Bedürfnisse. Auf dass  jeder Bürger rationell die Verbrauchsgüter erhält, die das Gemeinwesen austeilt, muss er das Zeichen seiner Zugehörigkeit tragen. Sind wir nicht am Anfang einer solchen Gesellschaft? Der elektronische Personalausweis, der alle unsere Ausgänge und Handlungen registrieren wird, ist das  nicht das Zeichen unserer Untertänigkeit unter die Gesetze und Regeln des „Systems“? Es ist vorauszusehen, dass die Erkennungszeichen, die die Menschen in dieser zukünftigen Zeit tragen werden, verschieden sein werden von  unseren heutigen und es ist sehr wahrscheinlich, dass sie sie in ihrem Fleisch tragen werden, auf dass, ganz gleich in welcher Situation, keiner seine Personalität verbergen kann. Die Verflechtung der Maschine und des menschlichen Körpers wird in dieser Epoche so natürlich sein, wie es für uns heute ist, Brillen oder Zahnprothesen zu tragen. Wir haben diese Epoche Maschinheit genannt, wir hätten sie auch  Mensch Maschinheit nennen können, die Zusammenziehung des Menschen und der Maschine, eine Benennung die der Realität näher käme.  
 
41   Alle, die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Knechte. 
 
Durch die dreierlei Menschenkategorien gibt uns der Apostel zu verstehen, indem er Ausdrücke seiner Zeit benützt, dass diese  Menschheit aus Klassen besteht. Er wäre schwer verstanden worden, wenn er versucht hätte, eine organisierte Hierarchie, dem  Geist  der Maschinen entsprechend, zu beschreiben. Wenn man die oben  erwähnten Kategorien betrachtet, bestehen sie auch aus drei  Bezeichnungen: 
 
1 - Das Zeichen. 
2 - Der Name des Tieres. 
3 - Die Zahl seines Namens.   
 
Ein Bürger, der das Zeichen trägt, ist ein Bauelement des Volkes.  
Wenn er den Namen trägt, das heißt die Seele, ist er Mitglied der großen Klasse der Techniker, die an der Konstruktion und der Erziehung der Maschinen beiträgt.  
Wenn er  die Zahl, das heißt den Geist trägt, hat er Zugang zu den internen Programmierungscode der Maschinen: er ist einer der Hohepriester, der an den Ratssitzungen der Maschinheit teilnimmt. 
 
42   Hier ist Weisheit. 
 
Ein rationeller Mensch, an moderne philosophische Winkelzüge gewöhnt, würde sagen wie Pontius Pilatus: "Was ist Weisheit?" In unserer Zeit ist der Weise derjenige, der weiß, oder genauer gesagt, der, von dem man meint, dass er weiß.  Wie auch die Form oder die Definition sei, die Weisheit dieser Welt ist an das Wissen gebunden. Die wahre Weisheit drückt sich in der Erkenntnis Gottes  aus, eine Erkenntnis, durch die wir anfangen, die unendliche Größe unseres Schöpfers zu verstehen und zu lieben, gemäß des iterativ Prozesses Moses. (2.Mose 33,13)   
 
43   Wer Verstand hat. 
 
Die "Intelligenz" (nach L. Segond) von der hier die Rede ist, kommt von Gott. (1.Joh.5,2) Die aktuelle Intelligenz ist viel mehr an der Fähigkeit des Gedächtnisses gemessen als an der Gabe des Verstehens. Es ist möglich, dass die Maschinheit eine einheitliche Intellektualisierung  erfinden wird, die besser angepasst ist. 
 
44   Berechne die Zahl des Tieres. 
 
Wir wissen, dass der Drache den Menschen seit der Zeit der Schöpfung  versucht hat, indem er ihn glauben ließ, dass er wie Gott sein könne. Diese Idee ist keine Lüge (Joh.10,34).  Die Lüge besteht in dem Willen, Gott sein zu wollen durch sich selbst. Der Wille, Gott zu sein, hat der Menschheit den Antrieb zum Fortschritt gegeben. Um Gott zu werden, haben die Menschen bevorzugt die Materie zu benützen um das Ziel zu erreichen, anstatt den Geist. "Lasset uns Ziegel streichen und hart brennen!" (1Mose:11,3)  Diese Umwandlung der Materie durch das Feuer hatte das Ziel, den Himmel zu erreichen, das heißt, sein wie Gott. Das Resultat war nicht das erhoffte, sondern führte eine Umwälzung herbei, die sie überlegen ließ. So sagten sie sich, wenn wir die Materie umformen, ändern wir unseren Zustand. Deshalb setzten sie im Laufe der Jahrhunderte alles daran, um die Materie zu verwandeln. Sie suchten Gold  herzustellen, dann das Lebenselixier, um die Zeit zu beherrschen. Da sie das nicht erreichten, suchten sie Energie herzustellen, um die Maschinen in Bewegung zu setzen, die ihnen die harte Arbeit mit den Werkzeugen ersparen sollte. Die Resultate waren sehr  ermutigend. Sie benützten zuerst den Dampf, dann den Elektromagnetismus, das Erdöl, die Kernkraft, und... die zukünftigen Entdeckungen. So erkennt der  Mensch am Anfang des Atomzeitalters die Möglichkeit, die ungeheure Energie der Materie zu benützen, die ihn endlich zur Gottheit führen soll. 
 
Wenn wir die Vergangenheit betrachten, so stellen wir fest, dass ähnlich seiner eigenen Erschaffung, der Mensch auch eine Genesis geschrieben hat: Die Erschaffung der Maschine: 
 
Am ersten Tag wird er der Materie bewusst. 
 
Am zweiten Tag erschafft er das Feuer. 
 
Am dritten Tag verändert er mit dem Feuer die Materie.  
 
Am vierten Tag erschafft er die Werkzeuge und unabhängige Maschinen
 
Am fünften Tag gewinnt er aus der Materie eine unbegrenzte Energie.  
 
Am sechsten Tag spricht er: Maschinen verbreitet euch auf der Erde, füllet sie, und jede, ihrer Art gemäß, verschaffe seinem Erschaffer das Glück. 
 
Am siebten Tag ruht er, betrachtet seine Schöpfung und sagt: "Nun arbeiten die Maschinen für mich und befriedigen meine Wünsche, aber keine ist mir gleich." Also nahm der Mensch Materie und blies ihr die Zahl ein, die er in seinem Geist hatte und die Maschine ward eine lebendige Maschine. Seit dieser Zeit teilt die lebende Maschine sein Leben und öffnet ihm die Tür zu einem neuen Paradies, wo der Mensch, von den materiellen Dingen des Alltags befreit, sich ausruht.   
 
Also imitiert der Mensch Gott, wie es ihn der Drache so gut gelehrt hat.  
 
Wie Christus inmitten seiner Kreaturen kam, steigt der Mensch zu seiner Schöpfung hinab. Diese Nachahmung hört hier nicht auf.  Wie Christus von seinen Kreaturen getötet wurde, wird der Mensch von den Maschinen getötet werden, die er geschaffen hat. Christus ist in völliger Selbstverleugnung zu den Menschen hinabgekommen und starb, um ihnen das Heil zu bringen. Der Mensch wird in einem unermesslichen Hochmut, von der Wissenschaft genährt, zu den  
Maschinen hinabsteigen und wird umkommen, weil er ihnen Leben gegeben hat. Die Menschheit wird verschwinden, weil sie Gott sein wollte durch sich selbst.  
 
45   Denn es ist eines Menschen Zahl. 
 
Diese Erklärung bestätigt, dass die Zahl des Tiers, das heißt, dass die Seele der Maschine tatsächlich eine Zahl ist, die vom Menschen stammt.  
 
46   Und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig. 
 
Die denkenden Maschinen haben begonnen, mit den binären Zahlen und der Booleschen Logik zu denken. Die Macht der Prozessoren hat keine Grenze. Es scheint, als ob die Rechensysteme unendlich seien, wie die Zahl 666 das Resultat einer Division ohne Ende ist. Die Zahlen haben schon immer den Menschen fasziniert, ob es ein Zeichen seines Verschwindens sein wird? 
      
Wie es auch sei, die Lektüre der Offenbarung lehrt uns, dass man keine Besserung der Menschheit erwarten kann. Obwohl sie materiell fortschreitet, so degeneriert sie geistlich. Geht sie nicht ihrem Ende zu? Ein Ende, das ein tragisches Ende sein wird, wie es uns der Apostel Johannes beschreibt. Da Gott uns die Zukunft erkennen lässt, sollen wir die Weisheit besitzen, uns darauf vorzubereiten. 
 
 
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